Roku SE im Test: Wie gut ist der Streaming-Player von Aldi? (2024)

Der Preiskracher Roku SE ist nicht nur der günstigste Streaming-Player auf dem Markt - sondern auch bekannte Technik im neuen Gewand: Es handelt sich bei dem Hardware-Schnäppchen nämlich im Hinblick auf die technische Ausstattung um einen Roku Express, der optisch leicht verändert für den Discount-Markt neu aufgelegt wurde.

1. Einrichtung
2. Nutzung
3. Fazit

Das bedeutet: Kein 4K-UHD, keine aktuellen HDR-Standards wie HDR10+ und Dolby Vision, dafür kommen aber Netflix, Disney+ und ähnliche Dienste zum Tiefstpreis auf den TV-Bildschirm. Seinen Einstand in Deutschland feiert der Roku SE für unschlagbare 17,99 Euro bei Aldi Nord - und wird wohl dort nicht seinen letzten Auftritt hingelegt haben.

Für die preisbewusste Streaming-Kundschaft begründet der SE-Player von Roku gar eine neue Preisklasse unter den sonst günstigsten Geräten auf dem Markt: Immerhin kosten Amazons Fire TV Stick Lite und der Roku Express außerhalb von Rabatt-Aktionen wie der Black Friday Week immer noch rund 30 Euro.

Somit bildet der Roku SE den Gegenpol zu Streaming-Flaggschiffen wie dem Apple TV 4K und Fire TV Cube, die etwa zehn mal so viel kosten wie der winzige Plastikkamerad zum Grabbeltischpreis.

Einrichtung

Dafür dass der Roku SE so gnadenlos günstig ist, lässt sich der Lieferumfang des Streaming-Players durchaus sehen: Immerhin liegt dem Roku SE ein HDMI-Kabel bei - ein solches sucht man in der Verpackung von einem deutliche teureren Apple TV 4K vergeblich. Der sonst obligatorische Netzstecker wurde bei der Budget-Variante von Roku allerdings ebenfalls eingespart. Eine Grundvariante der Roku-Fernbedienung ohne Lautstärkeregelung und Sprachsteuerung liegt dem Roku SE ebenfalls mit den notwendigen zwei AAA-Batterien bei.

Mit dem ebenfalls mitgelieferten USB-Kabel muss der Streaming-Knirps dann über ein anderweitiges Netzteil mit der Stromquelle verbunden werden. Ist auch das HDMI-Kabel mit dem TV-Gerät oder Monitor verbunden, kann auch sogleich mit der Einrichtung des Roku SE begonnen werden - es sei denn, man möchte den leichten Player vorher lieber mit dem beiliegenden Haftsticker sicher irgendwo anbringen, bevor er in irgendeiner Ritze verschwindet.

Wer mit dem Setup von Roku-Geräten vertraut ist, weiß bereits: Ohne Registrierung über eine E-Mail-Adresse geht es nicht weiter. Das wirkt zwar zunächst umständlich, ist aber deutlich weniger nervtötend als die langwierige Einrichtung eines Google Chromecast oder das Erstellen eines Amazon-Accounts für einen Fire TV Stick. Darüber hinaus ermöglicht die Freischaltung des Geräts über E-Mail eine Zuordnung des Geräts und damit das Klonen der Benutzeroberfläche von bereits existierenden Roku-Geräten. Dementsprechend kann spätestens ab dem zweiten Gerät des Herstellers Zeit eingespart werden.

Über die kostenlose Roku-App für Android und iOS, die sich kinderleicht verbinden lässt, kann zudem die Einrichtung der gewünschten Streaming-Channels auf der Benutzeroberfläche Roku OS abgekürzt werden, da ähnlich der Remote-App des Apple TV eine Bildschirmtastatur zur Eingabe von Login-Daten verwendet werden kann. Müsst ihr diverse Streamingdienste mit der Fernbedienung freischalten, ist indes etwas mehr Sitzfleisch gefragt. Wirklich kompliziert wird es dadurch allerdings auch nicht - nur etwas langwieriger.

Nutzung

Ist die Benutzeroberfläche einmal eingerichtet, fällt auch selbst Erstnutzern des Roku OS auf: Hier ist alles sehr aufgeräumt. So finden sich auch Streaming-Einsteiger schnell zurecht - schließlich sind die Menü-Kacheln mit Apps wie Netflix und Amazon Prime Video übersichtlich angeordnet und es findet sich auch dazwischen kein einziges Werbebanner oder sonstige ablenkenden Elemente.

Mit der Roku-Fernbedienung oder der Smartphone-App fällt die Navigation durch das Unterhaltungsangebot dann ziemlich leicht - denn eine Besonderheit des Roku OS ist eine App-übergreifende Inhaltssuche, mit der Filme und Serien alle über die gleiche Suchkonsole im Hauptmenü gefunden werden können, egal ob sie bei Disney+ oder Wow laufen.

Die wichtigsten internationalen Streamingdienste sind alle als sogenannte Channels vertreten, die ohne großen Aufwand gesucht und auf der Benutzeroberfläche nach belieben arrangiert werden können. Es gibt allerdings auch Lücken im Channel-Sortiment: Die deutschen Streamingdienste Zattoo und Joyn sind derzeit noch nicht als native Apps auf Roku-Geräten zu finden. Ebenfalls fehlt eine Browser-App zum Öffnen von Websites.

Aufgrund der AirPlay2-Kompatibilität können von Apple-Geräte im Handumdrehen aber Bildschirmspiegelungen auf den Roku SE gebracht werden und die Roku-App hilft vor allem Android-Nutzern Inhalte an die Streaming-Plattform zu übertragen.

Dass der Roku SE bei seinem kleinen Preis auch gewisse Nachteile mit sich bringt, sei allerdings auch nochmals erwähnt: Die Bedienung des kleinen Geräts ist nicht ansatzweise so flüssig wie bei einem hochgezüchteten Apple TV oder Fire TV Cube und auch die modernsten Bild- und Tonformate werden nicht unterstützt. Alle wichtigen Grundfunktionen und eine Bildqualität bis zu 1080p FullHD bringt der Roku SE allerdings mit und ist damit im Hinblick auf Preis-Leistung insbesondere für budgetorientierte Streaming-Fans eine gute Wahl.