Roku Streaming Stick 4K im Test: Lohnt sich der Aufpreis im Vergleich zum Express 4K? (2024)

Nachdem der US-Pionier Roku seine Streaming-Hardware mit der hauseigenen Benutzeroberfläche auch in Deutschland erstmals auf den Markt gebracht hatte, erschien der Roku Streaming Stick 4K als Nachzügler und fügte der kleinen Roku-Auswahl in hiesigen Elektromärkten und Online-Shops ein Produkt der mittleren Preisklasse hinzu: Neben den Budget-Geräten Roku Express und Express 4K, die das Anbieterprofil zu Beginn im günstigen Bereich schärfen sollten, gab es anfänglich nur noch die Roku Streambar - einen Hybrid aus Streaming-Box und Soundbar zu einem deutlich höheren Preis.

1. Einrichtung mit kleinen Hindernissen
2. Nutzung: Komfortabel, aber eingeschränkt
3. Roku Streaming Stick 4K oder Fire TV Stick 4K Max: Welcher ist wirklich besser?
4. Fazit

Nun ist das Roku-Angebot mit dem Streaming Stick 4K ein wenig ausgewogener und stellt dem UHD-Streamer Fire TV Stick 4K Max einen direkten Konkurrenten gegenüber, der mit 60 Euro etwas günstiger ist als die gut ausgestattete Mittelklasse-Plattform von Amazon.

Der auffällig schlanke Streaming-Stick verfügt dabei neben seiner 4K-UHD-Auflösung auch über alle wichtigen HDR-Standards von Dolby Vision bis HDR10+. Doch für wen eignet sich die Roku-Plattform mehr als das etablierte Fire TV und lohnt sich tatsächlich der Aufpreis von einem Roku Express 4K, der bei gleicher Maximalauflösung ein Drittel weniger kostet? Im folgenden Netzwelt-Test werden alle diese Fragen beantwortet.

Einrichtung mit kleinen Hindernissen

Wie die meisten Streaming-Sticks und Dongles ist auch der Roku Streaming Stick 4K nur mit den nötigsten Anschlüssen versehen: Die direkte HDMI-Steckverbindung des auffällig schmalen Streaming-Players könnte bei TV-Geräten mit enger Wandmontage ja nach Lage der gewünschten Buchse zum Problem werden. Letzteres lässt sich derweil aber über eine HDMI-Verlängerung leicht lösen. Darüber hinaus wird der Stick nur noch über ein Micro-USB-Kabel mit der Stromquelle verbunden und kann daraufhin ohne Verzug in Betrieb genommen werden.

Bei der Einrichtung über die mitgelieferte Fernbedienung geschah im Test dann etwas kurioses: Nachdem die Voice Remote sich zunächst anstandslos mit dem Roku Streaming Stick 4K koppelte, ging plötzlich nichts mehr: Tatsächlich hatte sich die Fernbedienung mit einem anderen aktiven Roku-Gerät im Testlabor verbunden - auf dem Bildschirm der nun steuerungslosen Plattform wurde diese Übersprungshandlung der Hardware nicht angezeigt. Zugegebener Maßen ist ein solcher Zwischenfall im normalen Anwender-Haushalt aber relativ unwahrscheinlich.

Roku Streaming Stick 4K in Bildern

Diese Bilder zeigen den Roku Streaming Stick 4K im Praxiseinsatz.

Doch auch ohne den Spuk mit der Sprachfernbedienung gibt es bei der Einrichtung des Roku-Players eine kleine Hürde: Die Geräte-Registrierung über eine E-Mail-Adresse ist zunächst erstmal verpflichtend, was ein wenig an den Account-Zwang beim Amazon Fire TV Stick und Google Chromecast erinnert. Der Vorteil daran ist tatsächlich, dass diese Registrierung über E-Mail bei der Einrichtung von mehreren Geräten die Spiegelung der personalisierten Benutzeroberfläche ermöglicht und somit einige Zeit bei der Einrichtung von Roku-Geräten gespart werden kann.

Auch die Verbindung mit der nativen Roku-App für iOS und Android ist nach der Kopplung des Roku Streaming Stick 4K erfreulich schnell vollzogen. Das Ganze funktioniert fast so flüssig und problemos wie die Kommunikation zwischen dem Apple TV und der systemeigenen Remote-App auf dem iPhone - ein ganz klarer Pluspunkt.

Nutzung: Komfortabel, aber eingeschränkt

Die Bedienung des Roku-Players ist, wie bereits von den Schwestermodellen bekannt, äußerst einfach - und das liegt vor allem an der klar strukturierten und übersichtlichen Benutzeroberfläche des nativen Betriebssystems Roku OS. Auf der Startseite erscheinen die installierten Streaming-Apps, die bei Roku Channels heißen, als Kacheln. Zwischen diesen fällt die Navigation nicht schwer, denn es stören nicht wie beim Konkurrenten Fire TV unerwünschte Werbeeinblendungen schon im Menübereich.

Was für Streaming-Einsteiger auch im Seniorenalter eine ideale Plattform konstituiert, um ohne Rätsel und große Verwirrung zwischen den gewünschten Inhalten zu wechseln, ist andererseits für Technikbegeisterte ein wenig zu simpel: Einstellungsmöglichkeiten gibt es abgesehen von wechselbaren Themes für die Benutzeroberfläche oder einen Passwort-Modus zur Kindersicherung im Roku OS eigentlich kaum. Für ein wenig mehr Begeisterung dürfte da die wirklich lückenlos und stotterfrei kompatible Roku-App auf dem Smartphone sorgen, über die auch die Kopplung von Kopfhörern abgewickelt wird.

Ein Wermutstropfen war bei Roku indes von Beginn an das Fehlen wichtiger Streaming-Apps im Channel-Store - doch das ist mittlerweile deutlich besser geworden. Mittlerweile gibt es auch das Sky-Angebot über Wow neben den obligatorischen Kandidaten Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ über die Roku-Plattformen zu sehen. Dennoch gibt es weiter Lücken im App-Angebot: So gibt es weiterhin keinen Zugang zum deutschen Streamingdienst Joyn und den TV-Streaminganbieter Zattoo. Immerhin verfügt Roku aber seit kurzer Zeit über die App des direkten Konkurrenten waipu.tv.

Positiv fällt allerdings im Vergleich zu den günstigeren Plattformen Roku Express und Express 4K die butterweiche Navigation zwischen den Channels auf - diese konnte bei den Budget-Geräten durchaus schon mal ins Stottern kommen.

Roku Streaming Stick 4K oder Fire TV Stick 4K Max: Welcher ist wirklich besser?

Wenn ein neuer Streaming-Player mit flüssiger Bedienung und 4K-UHD-Qualität her soll, könnte die Wahl durchaus auf den Roku Streaming Stick 4K oder den Fire TV Stick 4K Max fallen - preislich unterscheiden sich die beiden Geräte schließlich kaum. Die individuelle Entscheidung für eines der beiden Geräte lässt sich trotzdem relativ leicht fällen: Ist eine besonders leicht bedienbare Oberfläche mit klaren Strukturen gewünscht, die sich insbesondere für Streaming-Einsteiger und Menschen mit wenig Digitalerfahrung eignet, ist der Roku Streaming Stick 4K die bessere Wahl.

Der Aufpreis von etwa 20 Euro im Vergleich zum Roku Express 4K lohnt sich zudem für alle, die nicht in erster Linie nur budgetbewusst 4K-Streaming ins Haus bekommen wollen, sondern sich auch über eine flüssigere Menüführung und Dolby-Atmos-Sound freuen. Zudem hat der teurere Roku Streaming Stick 4K einen deutlich verbesserten WLAN-Empfang.

Wer sich im Amazon-Kosmos wie ein Fisch im Wasser bewegt, findet indes mit dem Fire TV Stick 4K Max bessere Anschlussmöglichkeiten. Zudem klaffen auf Fire OS eigentlich keine wesentlichen Lücken im App-Store mehr, wie es sie bei Roku noch im Hinblick auf vereinzelte Streaming-Angebote gibt.